Dienstag, 23. März 2010

Selbsternannte Strafexperten

Mein Morgen sind gewöhnlich wie Folgt aus: Ich versuche mich den Fängen meines schön warmen und kuscheligen Bettes zu entziehen. Danach führe ich mir bei Kaffe die Onlineausgabe des Tagesanzeigers zu gemühte.
Das witzige an im Internet publizierten Nachrichten ist, dass man unten einen Kommentar schreiben kann und sich jeder einmal wie ein Teilnehmer der Arena fühlen darf. Dummerweise zeigt sich, dass auch auf solch einer Plattform nicht viel differenzierter diskutiert wird und sich viele Diskussionsteilnehmer durch Halbwissen selbst sabotieren (wenn beispielsweise der Iran plötzlich als arabischer Staat bezeichnet wird etc.)
Nun bin ich heute Morgen auf diesen schönen Artikel über die neuste Kriminalstatistik gestossen: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Mehr-Raubueberfaelle-Drohungen-und-Gewalt-gegen-Beamte/story/20776045
Natürlich sind Veröffentlichungen von solchen Statistiken immer von politischer Brisanz, besonders wenn bereits die Messer für den Abstimmungskampf zur Ausschaffungsinitiative gewetzt werden. Es wird mit Schlagwörtern wie Kuscheljustiz und Gutmenschentum argumentiert und manchmal frage ich mich, hat sich da etwa jemand beim Parteiprogramm einer gewissen schweizer Partei bedient und den guten alten Copy/Paste-Trick angewandt.
Aus den Kommentaren zu diesem Artikel lässt sich ein gewisser Grundtenor extrahieren:
1. Da vor allem Ausländer, die nicht in der Schweiz wohnen für Straftaten in der Schweiz verantwortlich sind, haben wir keine ausreichenden Grenzkontrollen.
2. Die in der Schweiz lebenden Ausländer sind gefährlicher als Schweizer und deshalb hat die Sozialromantik versagt.
3. Unsere Strafen sind zu wenig hart. Genau, Kuscheljustiz ist passé. (Ja Herr M.M. Justiz schriebt man ohne tz. Wir wollen jedoch nicht so sein und nehmen jetzt mal an, dass sie ein Opfer der Kuschelpädagogik sind und somit mühe mit der Orthographie bekunden.)

Leider wird in den Kommentaren viel angeklagt aber keine Konkreten Lösungen angeboten. Ich möchte mich diesem Problem annehmen und innerhalb von etwa einer halben Stunde das Strafrecht revolutionieren:
- „Minderjährige und junge Erwachsene (sind) überdurchschnittlich häufig an Straftaten beteiligt.“ Diese Tatsache lässt nur eine logische Strafmassnahme zu, die konsequente Ausschaffung von allen jugendlichen Straftätern. Es ist schon seit Jahrtausenden bekannt, dass die jugendlichen von heute unsere Gesellschaft in den Abgrund führt. Zudem könnte man mit Ausschaffung von Jugendlichen auch der Jugendarbeitslosigkeit einen Riegel schieben.
- Unser angeprangertes Strafsystem ist ebenfalls neu zu überdenken. Mein Vorschlag währe auf ein System zurückzugreifen, dass sich in der Vergangenheit bewährt hat. Ich denke, dass Zwangsarbeit durchaus eine Option wäre. Die NEAT würde definitiv billiger. Zudem hat sich auch gezeigt, dass wenn härtere Strafen verhängt werden, die Kriminalitätsrate Richtung null strebt.
- Da unsere Grenzen zu undicht sind, empfehle ich, dass unsere Armee, die ja bekanntlich die beste Armee der Welt ist, unser Territorium sichert. Man munkelt, dass unser ehemaliger Justizminister bereits Tipps bei den Kollegen in Pjöngjang eingeholt hat, da diese über ein schier unerschöpfliches Know-how verfügen, wenn es um die Abriegelung des Staatgebietes geht.
- Die Problematik der kriminellen Ausländer die in der Schweiz wohnen ist relativ einfach aus der Welt zu schaffen. Wenn man alle straffällig gewordenen Ausländer direkt einbürgert, sinkt die Quote auf 0% und das Problem ist somit gelöst.

Und dann gibt es noch Leute die sagen es sei schwierig echte Lösungen zu finden.

Ein kleines Wort noch zu Herrn W.N., der darauf hinweist, dass es nicht der Wahrheit entspricht, dass Ausländer schlechtere Bildungschancen haben als Schweizer. Schon komisch, da gibt es Leute die bezeichnen mich als verblendeten Utopisten.

Ach ja, falls ich ebenfalls unglaublich viele Rechtschreibefehler gemacht habe, entschuldigt mich, auch ich bin ein gebranntes Kind der Kuschelpädagogik. Im Gegensatz zu den Herren die diesen Artikel kommentiert haben, bevorzuge ich Kuscheln gegenüber einem BDSM-Kurs.

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